Max Quellstein

                                                              Fantastische Abenteuer

Das Königreich Mandum'n

 

Ach, ich könnte an dieser Stelle hunderte von Seiten verfassen, die alle nicht annähernd beschreiben, was unser großartiges Reich bedeutet. So viele Orte, die sich zu leben lohnen, so viele Menschen, die es zu kennen gilt und so viele Geschichten, die es zu erzählen gibt. Das Reich des großen Königsgeschlechts der Mandum, die mittlerweile bereits seit fast zweihundert Jahren regieren.Doch zuerst möchte ich lediglich auf die einfache Beschreibung eingehen, wie sich unser Königreich zusammensetzt. Zu einzelnen Personen und nennenswerten Persönlichkeiten finden sich in meinen Reiseberichten noch ausführliche Beschreibungen. Daher bitte ich den werten Leser an dieser Stelle um Geduld. Neben der Hauptstadt, sowie dem Gebiet bis hinauf zum Tar, welches dem Herrschergeschlecht Mandum eigen ist, besteht das Reich noch aus drei weiteren Fürstentümern, die alle zusammen, das stolze Territorium des Menschengeschlechts bilden.Der Süden, in dem sich unsere wunderschöne Hauptstadt Barodon befindet, ist einst aus dem Fürstentum Karalas entstanden. Aus diesem Geschlecht entsprang somit auch das erste Königshaus. Noch heute soll es entfernte Abkömmlinge dieses alten und ehrwürdigen Hauses geben, dessen Name aber über die Jahrhunderte verloren ging.

Der westliche Teil des Landes, bis einige Meilen nördlich der Stadt Wasserau, gehört dem Fürstentum Ingrat an. Hier blüht der Handel mit dem nördlichen Reich und man kann eine Fülle an Waren, heimischer und exotischer Art, bewundern und erwerben. So ist es nicht verwunderlich, das Ingrat wohl das größte Fürstentum darstellt. Fürst Haldermund Frohnlinger, der seinen Sitz auf Burg Ehrfried in Wasserau hat, ist ein recht, hier verzeihe man mir die ehrlichen Worte, rauer Geselle. Man erkennt in ihm noch immer den Soldaten, den Krieger und den Eroberer, der leider, so muss man es sagen, Letzteres nie wirklich leben durfte. Jene Ländereien, die er nach dem Krieg sein Eigen nennen durfte, waren auch schon vor dem Krieg, mehr oder weniger, ihm zuzuschreiben. Doch so harsch der gute Fürst auch manchmal scheinen mag, muss ich eingestehen, dass er ein guter Zuhörer und noch viel größerer Geschichtenerzähler ist. In einem meiner später folgenden Reiseberichte habe ich ein Treffen mit ihm, welches mir sehr in Erinnerung geblieben ist, niedergeschrieben und welches ich, mit des Fürsten Erlaubnis, hier noch einmal meinen tiefsten Dank, dem werten Leser berichten darf.

Nun, östlich des Fürstentums Ingrat beffindet sich das Fürstenhaus Kordan. Hier muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich nie ein Wort mit dem Fürsten wechseln durfte, da er nach einem schrecklichen Vorfall von seinem wachen Geiste befreit und für Besucher unzugänglich umsorgt wurde. Doch was mir sein Volk und allen voran seine Soldaten berichteten, so war Fürst Kordan nie ein Mann, der, man verzeihe mir diese Spitzfindigkeit, mit seinem Hintern einen Stuhl warm hielt. Er war immer zugegen, wenn irgendwo etwas vorging, kämpfte mit seinen Mannen gegen Banditen und war immer für einen Becher Wein am Wachfeuer zu haben gewesen. In den Stimmen so vieler Männer hörte ich die Trauer über seinen derzeitigen Zustand, von dem nicht viel bekannt ist.Das Fürstentum selber wird nun von seiner Frau und seinen drei Söhnen regiert. Wie man hört, haben diese ein nicht unbeachtliches Vermögen angehäuft, nicht zuletzt durch die Kunsthandwerker in Iskent. Auch zu Iskent komme ich in meinen Reiseberichten noch einmal zurück, was sich einhergeht mit einer possierlichen Anekdote über meine Reise via Schiff auf dem Tar.

Das letzte Fürstentum und damit verbunden die Herrschaft im Osten, fällt dem Fürsten Daris zu, dessen Ländereien wohl die besten Krieger des Landes hervorgebracht haben und wohl auch noch bringen werden. Nicht zuletzt die Kriegerschulen in Satalion entlassen jedes Jahr etliche Schwertrecken in die Welt. Das Fürstentum Daris, geführt von Fürstin Elenore Fili Daris, vereint eine recht traditionelle Adelsstruktur in ihren Ländern, sodass dort, was nicht verwunderlich ist, der Hochadel des Reiches seine Blüte erlebt. Ich schätze mich glücklich, dort an einer Reihe von Festmählern und Bällen teilgenommen zu haben und die ein oder andere beeindruckende Persönlichkeit kennengelernt zu haben. Wie der werte Leser sich bereits denken mag, habe ich dies in meinen Reiseberichten festgehalten. Vielleicht mag der eine oder andere nun erschaudern bei der Vorstellung, sich durch hunderte Seiten von Berichten zu wälzen. Doch ich kann Euch beruhigen, ich habe mit viel Mühe einen jeden Bericht auf nur einer Seite verfasst, sodass eine sorgfältige Auswahl getroffen werden kann, was den Leser denn interessiert. Allerdings muss ich hier dringlichst darauf hinweisen, dass ein jeder Bericht mehr als nur bildend ist.